Abdullah Maria Karaca (geb. 1989 in Oberammergau) ist Regisseur und Theatermacher. In Oberammergau entdeckte er früh seine Faszination für das Theater. Nach ersten Assistenzen am Münchner Volkstheater und bei den Salzburger Festspielen („Jedermann“) debütierte er 2012 mit „Arabboy“ als Regisseur und begann im selben Jahr sein Regiestudium an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
Von 2015 bis 2019 prägte er als Hausregisseur das Profil des Münchner Volkstheaters. Dort entwickelte er eine eigene Handschrift, indem er Geschichten und Texte so auf die Bühne bringt, dass ihre innere Kraft und ihre Aktualität sichtbar werden. Von Werner Schwabs „Die Präsidentinnen“ und Euripides’ „Medea“ über Stefan Zweigs „Volpone“ bis hin zu Sasha Marianna Salzmanns „Verstehen Sie den Dschihadismus in acht Schritten!“ sowie Romanadaptionen wie „Kurze Interviews mit fiesen Männern“ oder „Das Bildnis des Dorian Gray“. Seine Inszenierungen wurden wiederholt zum Festival Radikal jung eingeladen. Für seine künstlerische Arbeit erhielt er 2016 den Förderpreis Theater der Landeshauptstadt München.
Seit 2019 arbeitet Karaca freischaffend. Zuletzt inszenierte er am Theater Konstanz Stücke wie „Muttersprache Mameloschn“, „State of the Union“ und „Zur schönen Aussicht“.
Eine eigene dramaturgische Klammer bildet seine enge Verbindung zu Oberammergau: 2015 wurde er, als erster Muslim in der Geschichte, zum zweiten Spielleiter der Passionsspiele 2020 berufen. Auch 2030 wird er dort erneut als Spielleiter wirken.
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