Die Rückkehr der Blues Brothers

Musikkomödie von
Harald Gebhartl

Sujet: Stefan Eibelwimmer
Uraufführung:
19.09.2019
Dauer:
Aufführungsdauer: 1h 40min, keine Pause
Spielstätte:
Saal
Altersempfehlung:
ab 14 Jahren

Besetzung





Lichtgestaltung
Gordana Crnko

Choreografie
Doris Jungbauer


Dramaturgie
Silke Dörner

Nadine Breitfuß
© Raphaela Danner
Nadine Breitfuß
David Fuchs
© Eisterhuber, Leisch
David Fuchs
Markus Hamele
© Matthias Leonhard
Markus Hamele
Gilbert Handler
© Werner Puntigam
Gilbert Handler
Thomas Pohl
© Reinhard Winkler
Thomas Pohl
Felix Rank
© Apollonia Theresa Bitzan
Felix Rank
Marion Reiser
© Eisterhuber, Leisch
Marion Reiser
Sven Sorring
© Maddalena-Noemi Hirschal
Sven Sorring

Inhalt

Sie sind zurück, die legendären Blues Brothers Jake und Elwood Blues. Nach einem entbehrungsreichen Jahr im amerikanischen Knast haben sie nur einen Wunsch: ein Neuanfang mit einer richtig guten Band. Doch gute Musik zu spielen, ist in Donald Trumps „Make America great again\"-Staat unmöglich. So sehen sie nur eine Möglichkeit: Europa. Denn von dort kommen ja schließlich die wirklich innovativen Musiktrends. Ihr Restgeld reicht aber nur für zwei Flugtickets nach „Austria\". Australien? Nein, Österreich! Dort gelandet müssen sie allerdings feststellen, dass marschmusikalisches Volkstrara mittlerweile von oberster Stelle zwangsverordnet ist. Aber sie wären nicht die legendären Blues Brothers, wenn sie die Herausforderung, diesem Volkstrara Widerstand zu leisten, nicht annehmen würden. Und so machen sie sich daran, mit Hilfe des genialen Professors, eine revolutionäre Band auf die Beine zu stellen, die den „Austrians\" wieder die richtige Musik zurückbringt.

Harald Gebhartl holt in seiner Musikkomödie die unverwechselbaren Blues Brothers nach Österreich und nimmt dabei Politik und Gesellschaft humorvoll und treffsicher aufs Korn.

Einblicke


Stefan Eibelwimmer
© Stefan Eibelwimmer
Helmut Walter
© Helmut Walter
Helmut Walter
© Helmut Walter
Helmut Walter
© Helmut Walter
Helmut Walter
© Helmut Walter
Helmut Walter
© Helmut Walter
Helmut Walter
© Helmut Walter
Helmut Walter
© Helmut Walter
© Helmut Walter
© © Helmut Walter
© Helmut Walter
© © Helmut Walter
© Helmut Walter
© © Helmut Walter
© Helmut Walter
© © Helmut Walter

Pressestimmen

Blues Brothers lassen die Sau raus

Schrille und bunte Premiere mit vielen „alten Hadern“ im Linzer Theater Phönix

Bunt, schrill und ein bisserl verrückt startet das Linzer Theater Phönix in die neue Saison: Hausherr Harald Gebhartl hat seinen Protagonisten „Die Rückkehr der Blues Brothers“ auf den Leib geschrieben. Sie feiern eine Party mit vielen „alten Hadern“ aus der Gründungszeit des Theaters. Die Talking Heads und Dirty Dancing in der selben Musikkomödie? Ja, das geht! Man muss nur verrückt genug sein. Und zum 30. Geburtstag des Linzer Theater Phönix wollte man offenbar einfach mal richtig die Sau rauslassen. Perfekt dafür geeignet war eine Neuauflage eines Phönix-Erfolgsstücks: „Die Rückkehr der Blues Brothers“ schrieb Phönix-Chef Harald Gebhartl „seinen“ Darstellern selbst auf den Leib und inszenierte das Stück auch, um die Musik kümmerte sich Gilbert Handler.
Dieses unerhörte Abenteuer (Bühne: Gerald Koppensteiner, Kostüme: Elke Gattinger) der Brüder Jake und Elwood Blues führt sie nach Österreich, wo sie gute Musik vermuten, aber nur das vom Alpenkönig verordnete volkstümliche „Volkstrara“ vorfinden. Mit der gegebenen Coolness machen sich David Fuchs als Elwood und Sven Sorring als Jake (den Muskelfaserriss ignorierte er gekonnt) auf die Suche nach gleichgesinnten Musikern, finden den durchgeknallten Professor (Gilbert Handler), den nicht weniger irren Heitzer (Markus Hamele), Brammer (Felix Rank) und die resche Wirtin (göttlich: Nadine Breitfuß). Kaum steht die Band, ist die Handlung nur noch Nebensache, entwickelt sich das Stück zu einer bunten Jukebox-Party. 80er-Hits aus der Phönix-Gründungszeit erklingen im oben skizzierten wilden Mix - dass nicht alle Darsteller auch geborene Sänger sind, hört man, doch die Leidenschaft, mit der sie diese Show meistern, gleicht die falschen Töne aus. Das begeisterte Publikum ist so oder so kaum auf den Sitzen zu halten!
Zwischendrin sorgen die Szenen zwischen dem verklemmten, polternden Alpenkönig (Tom Pohl) und der völlig skurril aufgemascherlten Brennerin (Marion Reiser ist ein echter Glücksfall für das Phönix-Ensemble) für Humor à la „Wir sind Kaiser“.

Eine schrille und unterhaltsame Nummernrevue in bester Phönix-Manier, für die es nicht schadet, in den 80er-Jahren jung gewesen zu sein.

Jasmin Gaderer, Kronen Zeitung, 21.09.2019

Trara, ein bisschen Party & viel Musik

Theater Phönix startet mit „Die Rückkehr der Blues Brothers“ heiter, aber mit dünner Handlung in die Jubiläumssaison
„Das ist professioneller Scheiß!“ Darauf könne man bauen, sind sich Jake und Elwood Blues sicher, als sie den Professor singen hören. Und darauf baut Autor, Regisseur und Chef des Hauses Harald Gebhartl auch bei „Die Rückkehr der Blues Brothers“, das am Donnerstag im Theater Phönix Premiere feierte. Ohne Zweifel stehen die musikalischen Darbietungen im Mittelpunkt der Story rund um die zwei Häfenbrüder mit Sonnenbrillen, die sich nach Österreich begeben, um die wahre Musik wiederzufinden. Auf den schwarzbeanzugten Rücken der beiden Brüder aus den USA lastet einiges. Erstens sind sie das Eröffnungsstück der neuen Saison, zweitens startet mit ihnen die große Geburtstagssause, das Phönix ist 30. Drittens gelang Gebhartl in der Saison 2014/15 mit „Blues Brothers - Mission indredible“ ein sehr großer Erfolg.
Gilbert Handler gibt,zu Beginn der Fortsetzung Depeche Mode und den Professor und ist überhaupt für das musikalische Konzept zuständig. Entstanden ist eine Hommage an die Entstehungszeit des Phönix, Radiohead, David Bowie, The Clash, The Cure, „Dirty Dancing“ ... Der Instrumentalteil wurde vorab vom Team des Theaters eingespielt, das auch in einer Videosequenz zu Ehren kommt.
„Footloose“ im Wunderland
Handlung? Ja, da trifft irgendwie „Footloose“ auf „Alice im Wunderland“ oder. irgendwie so. Als Vehikel für die musikalischen Auftritte formiert sich eine Band als Widerstand gegen den Alpenkönig, der die Österreicher zwangsbeglückt mit Scheißmusik, dem „Volkstrara“, und auch sonst recht böse ist. Da poppen schon auch Fragen auf über eine ordentliche Staatsform, einen Führer, der alles leichter und einfacher macht, usw. Doch, Hand aufs Herz, wir wollen die Mädels und Burschen singen hören! Neben Gilbert Handler toben Sven Sorring, David Fuchs, Markus Hamele, Felix Rank, Nadine Breitfuß, Tom Pohl und Marion Reiser über die Bühne und machen ihre Sache - man möchte sagen, wie gewohnt -, hervorragend.
Der Funke springt trotz dünner Handlung dann auch über, spätestens beim schon erwartbaren Schlusssong „Everybody Needs Somebody to Love“ und auch so mancher Zuschauer aus dem Sitz. Es wird mitgesungen, geschunkelt, Trara gehört nun einmal zu einer Party. Und so ganz richtig komplett erwachsen ist man mit 30 ja noch nicht, da kann\'s ein bisschen wie beim Kindergeburtstag zugehen.

Mariella Moshammer, Oberösterreichisches Volksblatt, 21.09.2019

Jake und Elwood im Kampf gegen das böse „Volkstrara“

Uraufführung von „Die Rückkehr der Blues Brothers“ im Phönix
Ihr Auftreten: cool. Ihr Outfit: schwarz. Ihre Mission: die Welt mit Blues beglücken. Seit 1980 ist das von den US-Komikern John Belushi und Dan Aykroyd kreierte Brüderpaar Jake und Elwood Blues „im Auftrag des Herrn“ unterwegs. Dieser Auftrag führte das Duo am Donnerstag ins Linzer Theater Phönix. Dort feierte „Die Rückkehr der Blues Brothers“ (Buch und Regie: Harald Gebhartl als klamaukige Musikrevue Uraufführung.
Dabei schickte Gebhartl das schauspielerisch etwas blass agierende Zweigespann Sven Sorring (Jake) und David Fuchs (Elwood) auf eine 95-minütige Odyssee durch die Abgründe der österreichischen Seele. Frisch aus dem Häfn entlassen, verschlägt es die Bluesbrüder ins vom sinistren „Alpenkönig“ (Tom Pohl) regierte Österreich. Dieser terrorisiert nicht nur seine rechte Hand, die „Brennerin“ (Marion Reiser), mit seiner Paranoia, sondern auch das Volk mit zünftigem „Volkstrara“, das aus den Lautsprechern dröhnt.
Eh klar, so eine musikalische Grauslichkeit können die Blues Brothers nicht tolerieren! Gemeinsam mit einem Haufen Gleichgesinnter - dem herrlich ausgezuckten „Professor“ (Gilbert Handler), dem Heitzer (Markus Hamele), Gretel (eine entzückend resche Nadine Breitfuß) und dem Brammer (Felix Rank) - formieren sie eine Combo, um per Revolutionskonzert den König zu verscheuchen.
Wo bleibt nur der Blues?
Den Weg dahin inszenierte Gebhartl nach zähem Beginn als durchaus flotte Musik-Gaudi, gespickt mit oft nur haarscharf an der Kalauer-Grenze vorbeischrammenden Gags und politischen Anspielungen, die gerne auch mit dem verbalen Holzhammer eingetrichtert wurden. Weniger treffend als so mancher Schmäh geriet hingegen die Musikauswahl. The Clash, Bowie, T. Rex, David Lee Roth - als Oldie-Playlist war das okay, mit der ursprünglichen Mission der Brüder, dem Publikum den heißen, direkt in die Glieder fahrenden Blues aus Chicago und Memphis nahezubringen, hatte das aber nichts mehr gemein. Dass es mit den Sangeskünsten des Ensembles (Ausnahme: Gilbert Handler) nicht weit her ist, war in diesem Zusammenhang auch nur bedingt hilfreich. Als harmloser Spaß funktionieren die „Blues Brothers“ aber auch in dieser Inkarnation.
Fazit: Nette Musik-Gaudi mit nur bedingt stimmiger Liedauswahl.

Lukas Luger, OÖN, 21.09.2019